Der lexikographische Verweis

 

(Text in Arbeit)

Der lexikographische Verweis ist Teil der Formbeschreibung, folgt in der Artikelstruktur direkt hinter der Grammatikangabe zum Lemma und gehört zu den fakultativen Artikelpositionen eines Vollartikels: Ein Vollartikel kann einen, mehrere oder gar keinen lexikographischen Verweis beinhalten. Zudem ist der lexikographische Verweis definitorischer Bestandteil jedes Verweisartikels (dessen Funktion nur im Verweisen besteht, ohne eine Bedeutungsbeschreibung zu enthalten).

Der lexikographische Verweis besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Elementen: dem (voraussichtlich nicht-ikonischen) Hochpfeil und der Verweisadressenangabe, die aus der Lemmazeichengestaltangabe desjenigen Artikels gebildet ist, auf den sich der Verweis bezieht (den Zielartikel). Beides zusammen genommen bildet die Verweisangabe. Ein Beispiel: ↑Zitronenvogel.

Ein lexikographischer Verweis wird vom Lexikographen dann eingetragen, wenn in dem durch die Verweisadressenangabe identifizierten Artikel (dem Zielartikel, im Beispiel: Zitronenvogel) Daten auch zu dem aktuell nachgeschlagenen Wort geboten werden. Dabei ist zu unterscheiden, ob der lexikographische Verweis innerhalb eines Vollartikels (einem »klassischen« Wörterbuchartikel, mit Bedeutungsbeschreibung) oder eines Verweisartikels (dessen Funktion nur im Verweisen besteht, ohne Bedeutungsbeschreibung) erfolgt.

 

Vollartikel

Erfolgt der lexikographische Verweis innerhalb eines Vollartikels, wird dem Benutzer signalisiert, daß der Allgemeine Kommentar des Zielartikels auch für das aktuelle Wort wichtige Informationen enthält. Der lexikographische Verweis innerhalb eines Vollartikels dient der Verhinderung von Informationsverdopplung in den einzelnen Artikeln, etwa bei den Artikeln zu einer Wortfamilie oder Artikeln zu zusammengesetzten Wörtern (Komposita), und damit der Vernetzung eines morphologischen Feldes. Ein Beispiel: Der Eintrag mit der Lemmazeichengestaltangabe Zitronenvogel enthält den lexikographischen Verweis ↑Vogel. Im Allgemeinen Kommentar des Zielartikels Vogel werden etymologische Erläuterungen zum Wort Vogel gegeben, die auch für das Verständnis von Zitronenvogel aufschlußreich sein können. Pro Artikel können mehrere lexikographische Verweise eingetragen sein; so könnte der Eintrag mit der Lemmazeichengestaltangabe Zitronenvogel beispielsweise zusätzlich den lexikographischen Verweis ↑Zitrone enthalten, wenn im Allgemeinen Kommentar des Zielartikels Zitrone relevante Erläuterungen gemacht würden.

(Zum Beispielartikel Zitronenvogel)###Link setzen###

 

Verweisartikel

Erfolgt der lexikographische Verweis innerhalb eines Verweisartikels, wird auf den gesamten Zielartikel und die dort gebotenen Angaben verwiesen. So existiert der Artikel Citronenvogel nur aufgrund der Tatsache, daß in den Korpustexten des »Klassikerwörterbuchs« die Schreibung Citronenvogel belegt ist und daher als Formvariante zu Zitronenvogel in das Wörterbuch aufzunehmen ist. Der Eintrag mit der Lemmazeichengestaltangabe Citronenvogel verweist entsprechendend auf den zugehörigen Vollartikel Zitronenvogel, der alle auch für die Formvariante wichtigen Angaben enthält.

 

Phrasemartikel

Entsprechend kann auch bei Einträgen zu Mehrwort-Wendungen (Phrasemartikel) ein lexikographischer Verweis aus unterschiedlichen Gründen erfolgen.

So kann von einer Formvariante auf den entsprechenden Vollartikel verwiesen werden:

Achsel, die ... zuken. ↑Achsel, die ... zucken.

Zudem enthält ein Phrasem meist mehrere als Kopfwort qualifizierte Wörter (siehe dazu den Abschnitt Lemmazeichengestaltangabe). Das Kopfwort für die Lemmazeichengestaltangabe des Vollartikels ist das erste Substantiv, Verb oder Adjektiv des Phrasems (in dieser Reihenfolge; im Beispiel: das Substantiv Achsel), zu den weiteren als Kopfwort qualifizierten Wörtern (im Beispiel: das Verb zucken) werden Verweisartikel erstellt (im Beispiel mit der Lemmazeichengestaltangabe: zucken, die Achsel ...), die einen lexikographischen Verweis auf den zugehörigen Vollartikel erhalten. Im Beispiel:

zucken, die Achsel ... ↑Achsel, die ... zucken.

Möglicherweise sind die einzelnen Elemente (Wörter) eines Phrasems im »Klassikerwörterbuch« ebenfalls als Stichworteinträge (Artikel) verzeichnet und enthalten einen Allgemeinen Kommentar, der für das Verständnis des Phrasems (beispielsweise seiner sprachlichen Herkunft) notwendig, hilfreich oder interessant ist. Dann würde im Phrasemartikel auf diese Einträge verwiesen werden. Im obigen Beispiel:

Achsel, die ... zucken. ↑Achsel ↑zucken.

 

Verweisangaben in Kommentaren

Neben dem oben beschriebenen lexikographischen Verweis als eigenständiger, wenn auch fakultativer Artikelposition innerhalb der Artikelstruktur, können vom Lexikographen innerhalb der kommentierenden Artikelpositionen (beispielsweise dem Allgemeinen Kommentar oder dem Kommentar zur Bedeutungsangabe) weitere Verweisangaben gemacht werden. Solche Verweisangaben stellen ebenfalls Strukturelemente eines Artikels dar, allerdings nicht in Form einer eigenständigen Artikelposition, sondern syntaktisch eingebettet. Auch sie bestehen, wie oben beschrieben, aus einem Hochpfeil und der Verweisadressenangabe. Ein Beispiel aus dem Artikel Zitronenvogel:

Das Wort ↑Vogel wird im Belegzeitraum in der umfassenden Bedeutung ‚flugfähiges Tier‘ (z. B. Biene, Maikäfer, Fledermaus) verwendet [...].

(Zum Beispielartikel Zitronenvogel)###Link setzen###

 

 



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