Belegstelle: Die Belegstellenangabe

(Text in Arbeit)

 

Die Belegstellenangabe ist obligatorischer Bestandteil jeder Bedeutungsbeschreibung und folgt in der Artikelstruktur direkt hinter der Belegbeispielangabe.

Verweisartikel enthalten per definitionem keine Bedeutungsbeschreibung und daher keine Belegstellenangabe.

Jeder Bedeutung eines Stichworts (Lemma) werden die Stellen in den Texten des Klassikerkorpus zugeordnet, an denen das Wort in der jeweiligen Bedeutung erscheint (Belegstellen). Für die gedruckte Ausgabe des »Klassikerwörterbuchs« wählt der Lexikograph pro Bedeutung eine der Belegstellen aus und fügt sie der Bedeutungsbeschreibung in Form einer Belegangabe bei.

Die Belegangabe besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Angaben:
Der Belegbeispielangabe und der in runde Klammern gesetzten Belegstellenangabe.

Beispiel

Hulda Niemeyer [...] war [...] eine lymphatische Blondine, mit etwas vorspringenden, blöden Augen (F EB 6)

Die Belegstellenangabe gibt möglichst genau an, an welcher Stelle im Werk die angeführte Belegstelle (Belegbeispielangabe) zu finden ist. Sie besteht aus einem Kürzel für Autor und Werk, gegebenenfalls einer Bandangabe und - je nach Gattung, aber auch editionsabhängig - Seiten-, Zeilen- und/oder Versangaben. Die Kürzel werden in einer Tabelle ###Link setzen auf Tabelle unten### erklärt, die der gedruckten Ausgabe des »Klassikerwörterbuchs« beigefügt wird. Für eine internetbasierte Veröffentlichungsform des »Klassikerwörterbuchs« wären zukünftig direkte digitale Verlinkungen denkbar, insofern die dem Klassikerkorpus zugehörigen Werke zuverlässig, d. h. in einem editionswissenschaftlich akzeptablen Niveau, dauerhaft und kostenfrei abrufbar, im Internet angeboten werden.

Die in der Belegstellenangabe gemachten Seiten- bzw. Versangaben beziehen sich immer auf den gesamten Textauschnitt, nicht nur auf den exakten Fundort des Belegwortes. Die Belegstellenangabe im obigen Beispiel

(F EB 6)

zeigt an, daß die angeführte Belegstelle auf Seite 6 der dem Klassikerkorpus zugrundegelegten Ausgabe von Fontanes Effi Briest zu finden ist.

 

Weitere Beispiele

Prosa

(F EB 6f.)
bedeutet, daß der Textausschnitt der angeführten Belegstelle auf Seite 6 des Werkes (Fontane, Effi Briest) beginnt und auf Seite 7 endet.

(H Rb 34f. u. 38)
bedeutet, daß der Textausschnitt der angeführten Belegstelle eine Auslassung enthält, die größer als eine Textseite ist. Der Textausschnitt findet sich auf Seite 34-35 und auf Seite 38 des Werkes (Heine, Reisebilder).

(Ke RJ 4,29-31)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus Kellers Romeo und Julia auf dem Dorfe stammt. Die dem Klassikerkorpus zugrundegelegte Textausgabe enthält eine Zeilenzählung, die in der Belegstellenangabe wiedergegeben wird. Der Textausschnitt findet sich auf Seite 4, dort Zeilen 29 bis 31.

(Ke RJ 4,29-5,3)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus Keller, Romeo und Julia auf dem Dorfe stammt, auf S. 4, Zeile 29 beginnt und auf S. 5, Zeile 3 endet.

(Gr KHM II/86,15-24)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm stammt, der Textausschnitt beginnt mit Zeile 15 und endet mit Zeile 24 der Seite 86.

 

Drama

(L MvB 23,36-38)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus Lessing, Minna von Barnhelm stammt, einem nicht in Versen geschriebenen Drama. Die dem Klassikerkorpus zugrundegelegte Textausgabe enthält jedoch eine Zeilenzählung, die in der Belegstellenangabe auch wiedergegeben wird. Der Textausschnitt findet sich auf Seite 23, dort Zeilen 36 bis 38.

(L MvB 23,38-24,3)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus Lessing, Minna von Barnhelm stammt. Der Textausschnitt beginnt auf S. 23, Zeile 38 und endet auf S. 24, Zeile 3.

 

Versdrama

(K Kru 1590-1594)
bedeutet, daß der Textausschnitt der angeführten Belegstelle mit Vers 1590 des Werkes (Kleist, Der zerbrochene Krug) beginnt und mit Vers 1594 endet. Bei Versdramen wird auf die Seitenangabe verzichtet; die Belegstellenangabe gilt somit editionsunabhängig.

(Sch W P/138)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus dem Prolog von Schillers Wallenstein stammt. Der Textausschnitt umfaßt den Vers 138.

 

Lyrik

Die Belegstellenangabe bei Belegstellen, die aus lyrischen Texten oder Passagen entnommen sind, erfolgt möglichst editionsunabhängig. Dazu wird, wenn der Text dort enthalten ist, mit der Belegstellenangabe auf die Freiburger Anthologie ###Link setzen### (eine kostenfrei im Internet einsehbare Lyrik-Datenbank und Partnerprojekt des Projekts »Klassikerwortschatz«) verwiesen. Diejenigen lyrischen Texte, die zum Klassikerkorpus gehören und in der Freiburger Anthologie enthalten sind, sind mit einer eindeutig zugeordneten Nummer gekennzeichnet. Im Anhang zum gedruckten »Klassikerwörterbuch« findet sich eine Liste, in welcher die Nummern den zugehörigen Texten zugeordnet sind (definiert durch den jeweiligen Incipit, d. h. den Wortlaut des ersten Verses des lyrischen Textes). Für eine internetbasierte Veröffentlichungsform des »Klassikerwörterbuchs« wären direkte digitale Verlinkungen auf die Freiburger Anthologie zu entwickeln.

(FA 1010,4-9)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle in der Freiburger Anthologie (FA) zu finden ist. Die FA-Nummer 1010 entspricht dem Gedicht Eichendorffs mit dem Incipit "Wem Gott will rechte Gunst erweisen". Der Textausschnitt beginnt mit Vers 4 und endet mit Vers 9.

Zudem sind im Klassikerkorpus lyrische Texte und Passagen enthalten, die nicht zum Textbestand der Freiburger Anthologie gehören. Für diese Texte wird wie bei Prosa- und Dramentexten auf die dem Klassikerkorpus zugrundegelegten gedruckten Ausgaben verwiesen. Enthält die Textausgabe eine Verszählung, wird diese in der Belegstellenangabe wiedergegeben .

KW I/73,29f.
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus dem ersten Band des Werkes (Arnim und Brentano, Des Knaben Wunderhorn) stammt. Der Textausschnitt umfaßt die Verse 29 und 30 auf Seite 73.

Mey Ly 116
bedeutet, daß der Textausschnitt der angeführten Belegstelle auf Seite 116 der Werkausgabe (Meyer, Sämtliche Gedichte) zu finden ist.

 

 

Autor-Werk-Kürzel

(###Tabelle überführen aus der Hilfedatei! Dort 0.6.2.2###)


Kürzel    Autor    Werk    Jahr
B DT    Büchner    Dantons Tod    1835
B Le    Büchner    Lenz    1835
Br KA    Brentano    Die Ges. v. brav. Kasperl u. schönen Annerl    1817
Br Ly    Brentano    Gedichte [Reclam-Anthologie]   
Bür Ly    Bürger    Gedichte [Reclam-Anthologie]   
B Wo1    Büchner    Woyzeck [mit Leonce & Lena]    1837
B Wo2    Büchner    Woyzeck [Studienausgabe]    1837
Ch PS    Chamisso    Peter Schlemihls wundersame Geschichte    1814
Cl WB    Claudius    Ausgewählte Werke [Reclam-Anthologie]   
D Jud    Droste-Hülshoff    Die Judenbuche    1842
D Ly    Droste-Hülshoff    Gedichte [Reclam-Anthologie]   
Ei Tau    Eichendorff    Aus dem Leben eines Taugenichts    1826
Ei Mb    Eichendorff    Das Marmorbild    1819
Ei Ly    Eichendorff    Gedichte [Reclam-Anthologie]   
FA ###    [verschiedene]    Freiburger Anthologie   
F EB    Fontane    Effi Briest    1894,5
F IW    Fontane    Irrungen, Wirrungen    1887
F St    Fontane    Der Stechlin    1897
G 1We    Goethe    Die Leiden des jungen Werther (1. Fassung)    1774
G 2We    Goethe    Die Leiden des jungen Werther (2. Fassung)    1787
G Eg    Goethe    Egmont    1788
G Fi    Goethe    Faust I    1808
G Fii    Goethe    Faust II    1832
G Gö    Goethe    Götz von Berlichingen    1773
G Iph    Goethe    Iphigenie auf Tauris    1787
G Ly    Goethe    Gedichte [Reclam-Anthologie]   
Gr KHM    Grimm    Kinder- und Hausmärchen    1834,5
G Tas    Goethe    Torquato Tasso    1790
G Wv    Goethe    Wahlverwandtschaften    1809
G WML    Goethe    Wilhelm Meisters Lehrjahre    1795,5
H BdL    Heine    Buch der Lieder    1827
H Dt    Heine    Deutschland    1844
Heb AB    Hebbel    Agnes Bernauer    1852
Heb MM    Hebbel    Maria Magdalena    1844
He Sk    Hebel    Das Schatzkästlein des rhein. Hausfreundes    1811
H Ge    Heine    Gedichte 1853/1854 [inkl. Nachlass]    1853,5
H NG    Heine    Neue Gedichte    1844
Hof Sc    Hoffmann    Das Fräulein von Scuderi    1819
Hof GT    Hoffmann    Der goldne Topf    1814
Hof Mur    Hoffmann    Lebensansichten des Katers Murr    1821
Hö Ly    Hölderlin    Gedichte [Reclam-Anthologie]   
Hö Hyp    Hölderlin    Hyperion    1798
H Rb    Heine    Reisebilder    1828,5
H Rom    Heine    Romanzero    1851
Ke 1GH    Keller    Der grüne Heinrich (1. Fassung)    1854,5
Ke 2GH    Keller    Der grüne Heinrich (2. Fassung)    1879,5
K EC    Kleist    Das Erdbeben in Chili    1807
Ke Kam    Keller    Die drei gerechten Kammacher    1856
Ke KmL    Keller    Kleider machen Leute    1874
Ke RJ    Keller    Romeo und Julia auf dem Dorfe    1856
K Hom    Kleist    Prinz Friedrich von Homburg    1811
K Kru    Kleist    Der zerbrochne Krug    1808
Kl Od    Klopstock    Oden [Reclam-Anthologie]   
K MK    Kleist    Michael Kohlhaas    1810
K MqO    Kleist    Die Marquise von O.    1808
KW    Arnim / Brentano    Des Knaben Wunderhorn    1806,5
Le Hof    Lenz    Der Hofmeister    1774
L EmG    Lessing    Emilia Galotti    1772
L MvB    Lessing    Minna von Barnhelm            1767
L NdW    Lessing    Nathan der Weise    1779
Mey Am    Meyer    Das Amulett    1873
Mey Ly    Meyer    Gedichte [Reclam-Anthologie]   
Mö Ly    Mörike    Gedichte [Reclam-Anthologie]   
Mor AR    Moritz    Anton Reiser    1787,5
NB    unbekannt (zugeschrieben: Klingemann, August)    Nachtwachen von Bonaventura    1804
Nov Ly    Novalis    Sämtliche Gedichte [Reclam-Anthologie]   
Nov Oft    Novalis    Heinrich von Ofterdingen    1802
Ra Hgp    Raabe    Der Hungerpastor    1864
Ra Stk    Raabe    Stopfkuchen    1891
Sch DC    Schiller    Don Carlos    1787
Sch Kab    Schiller    Kabale und Liebe    1784
Sch Ly    Schiller    Gedichte [Reclam-Anthologie]   
Sch MSt    Schiller    Maria Stuart    1800
Sch R    Schiller    Die Räuber    1781
Sch Tel    Schiller    Wilhelm Tell    1804
Sch W    Schiller    Wallenstein    1798,5
Stf Nso    Stifter    Der Nachsommer    1857
Sto Sch    Storm    Der Schimmelreiter    1888
Ti Ph    Tieck    Eckbert, Runenberg, Elfen [a. d. Phantasus]    1804,5



 



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