Merkblatt für Leser
Das Markierungsverfahren für das Projekt Klassikerwortschatz
Beiträger zum Projekt sollten die Texte mit der gleichen Skepsis und Gründlichkeit lesen, wie dies sonst eigentlich nur bei fremdsprachlichen Texten üblich ist. Auch wenn wir heute die gleiche Muttersprache wie die Autoren vor 200 Jahren sprechen, muß der heutige Leser sich der Schlüssigkeit seines eigenen Textverständnisses immer wieder versichern, damit ihm die oft im Detail verborgenen Bedeutungsveränderungen nicht entgehen. Deren Klärung kann zu einem genaueren Gesamtverständnis eines Textes führen.
Der Beitrag zum »Projekt Klassikerwortschatz« besteht aus
- sorgfältiger Lektüre des Textes (die Liste der für das Projekt ausgewählten Werke siehe hier; zu ausdruckbaren Formaten siehe die Downloadseite) mit großer Aufmerksamkeit auf mögliche Verständnisschwierigkeiten (wichtig: was ist mir unverständlich?),
- der Markierung der erklärungsbedürftigen Wörter,
- der Kennzeichnung der Art des Unverständnisses nach Kategorien und
- Hinweisen zu eigenen Vorstellungen, was das markierte Wort bedeuten könnte (wenn möglich).
Für die Markierung der Fundstellen wird ein Leseexemplar (Reclam) zur Verfügung gestellt.
Die Markierungen können konventionell oder (bevorzugt) rechnergestützt erfolgen:
- Konventionelle Markierung: im Leseexemplar wird das betreffende Wort durch Unterstreichung markiert und am Rand mit einer Kategorie versehen. Hinweise auf eigene Vorstellungen von der Bedeutung einer Textstelle können auf separaten Zetteln beigegeben werden.
- Rechnergestützte Markierung: wir stellen eine Datenmaske in verschiedenen Dateiformaten zum Download bereit, in die alle Angaben eingetragen werden können. Sollten Sie ein besonderes, bisher nicht zum Download angebotenes Format benötigen, halten Sie diesbezüglich bitte mit uns Rücksprache. Die Nutzung der Datenmaske wird entweder in der Datei selbst erklärt oder es kann zusätzlich eine Kurzanleitung heruntergeladen werden.
Die Kategorien
Die Funde können im Projekt erst dann verarbeitet werden, wenn wir Hinweise über die Art der Un- oder Mißverständlichkeit erhalten. Dafür haben wir vier grobe Kategorien entwickelt:
U
Das Wort ist Ihnen vollkommen unbekannt.
S
Die Wortbedeutung scheint Ihnen gegenüber dem heutigen Sprachgebrauch verschoben.
A
Das Wort ist veraltet. Wenn es Ihnen noch verständlich ist, bitte unter Bemerkungen die Bedeutung angeben.
F
Das Wort ist ein "falscher Freund", d.h. es scheint problemlos, aber seine Bedeutung ist im Text dennoch anders als heute.
X
Das Wort können Sie keiner der Kategorien zuordnen.
Falls Ihnen ein Wort auffällt, das nicht abweichend zum heutigen Gebrauch verwendet wird, obwohl Ihnen differente Bedeutungen bekannt sind, können Sie es mit 0 kennzeichnen.
Wichtig: Diese Kategorien beschreiben keine objektiven Eigenschaften der angestrichenen Wörter, sondern nur deren (momentane) subjektive Einschätzung durch den Leser.