Stichwortansetzung: Formvariantenangabe

(Text in Arbeit)


Die Formvariantenangabe ist Teil der Formbeschreibung, folgt in der Artikelstruktur direkt hinter der Lemmazeichengestaltangabe und gehört zu den fakultativen Artikelpositionen: Ein Wörterbuch-Vollartikel kann – je nach Beleglage im Korpus – eine, mehrere oder gar keine Formvariantenangaben beinhalten. In Verweisartikeln ist diese Artikelposition nicht vorgesehen.

Viele der als Lemma (Stichwort) anzusetzenden Wörter sind in den Texten des Wörterbuchkorpus in unterschiedlichen Schreibungen belegt. Der Lexikograph wählt nach vorgegebenen Regeln eine der Schreibungen als Lemmazeichengestaltangabe für einen Vollartikel aus. Darauf folgend erscheinen die belegten Varianten in Form von Formvariantenangaben: Mit der Formvariantenangabe gibt der Lexikograph die graphische Ausdrucksseite (d. h. die Gestalt oder Schreibung) einer der in den Texten des Klassikerkorpus enthaltenen Schreibvarianten des als Lemma (Stichwort) angesetzten Wortes an. (Beispiele siehe unten. ###Link setzen###)

Jede der als Formvariante im Vollartikel angegebenen Schreibungen wird zugleich zum Lemma eines Verweisartikels, der auf den entsprechenden Vollartikel verweist. Verweisartikel enthalten keine Formvariantenangaben, da diese im Vollartikel bereits verzeichnet sind.

Bei Phrasemartikeln, in denen das Lemma aus einer Mehrwort-Wendung besteht, dient die Formvariantenangabe ebenfalls zum Verzeichnen der in den Texten des Klassikerkorpus enthaltenen Varianten des Phrasems.

 

Zwei Beispiele zur Veranschaulichung:

Beispiel 1)

Zu dem Wort Zitronenvogel sind in den Texten des Klassikerkorpus zwei Schreibweisen belegt: Zitronenvogel und Citronenvogel. Im »Klassikerwörterbuch« müssen beide Schreibweisen für den Benutzer auffindbar sein, daher sind vom Lexikographen zwei Wörterbucheinträge (Artikel) anzulegen.

Der Vollartikel, der die Bedeutungsbeschreibungen (und alle weiteren für das Wortverständnis wichtigen Informationen) enthält, beginnt mit der Lemmazeichengestaltangabe in der Schreibweise Zitronenvogel, die Schreibweise Citronenvogel schließt sich – durch ein Komma getrennt – als Formvariantenangabe an:

Zitronenvogel, Citronenvogel
(den zugehörigen Beispielartikel finden Sie hier)

Zudem ist vom Lexikographen ein Verweisartikel mit der Schreibung »Citronenvogel« als Lemmazeichengestaltangabe anzulegen. Dieser enthält keine Bedeutungsbeschreibung, sondern einen lexikographischen Verweis auf den Vollartikel »Zitronenvogel«, da dort alle für das Wort relevanten Informationen zu finden sind (insbesondere die Bedeutungsbeschreibung).

 

Beispiel 2)

Die Wendung (Phrasem) die Achsel zucken ist im Korpus auch (allerdings seltener) in den Formen die Achseln zucken und die Achsel zuken belegt.

Der Vollartikel beginnt mit der häufigsten Variante die Achsel zucken als Lemmazeichengestaltangabe, welche – den Wörterbuchrichtlinien für Phraseme folgend – in diesem Fall lautet: Achsel, die... zucken. Die beiden anderen Erscheinungsformen schließen sich als zwei aufeinander folgende Formvariantenangaben an:

Achsel, die... zucken; Achseln, die ... zucken; Achsel, die ... zuken

Beide Formvarianten erhaltenen eigene Wörterbucheinträge in Gestalt von Verweisartikeln (siehe Beispiel 1).

 

Weitere Beispiele für Formvarianten:

zu »Konterfei«: »Conterfei«, »Contrefey«
zu »„Ökonomie«: »Oekonomie«, »Oeconomie«
zu »Melodie«: »Melodei«, »Melodey«

 

 



powered by Sitelinkx