Stichwortansetzung: Lemmazeichengestaltangabe

Jeder Wörterbucheintrag (Artikel) beginnt mit dem Stichwort (Lemma). Das Lemma ist das Leitelement des Artikels. Im »Klassikerwörterbuch« werden auch Mehrwortlemmata angesetzt (z. B. bei Redewendungen). Das Lemma legt die Position des Artikels in der alphabetischen Reihenfolge des Wörterbuchs fest. Für die Auswahl und Ansetzung der Lemmata im Klassikerwörterbuch sind mehrere Entscheidungen zu treffen, die in den folgenden Abschnitten genauer erläutert werden. Die schließlich gewählte Realisierung des Lemmas wird Lemmazeichengestaltangabe genannt.

 

Lemmaauswahl

Als Lemma kommen grundsätzlich alle in den Korpustexten enthaltenen Wörter und Wendungen (Phraseme) infrage, wenn sie dem Differenzkriterium, welches dem »Klassikerwörterbuch« als Leitgedanke zugrundeliegt, entsprechen. Der Wortgebrauch in den Korpustexten muß also einen Unterschied gegenüber heute aufweisen, so daß vielen heutigen Lesern ein unmittelbares Wort- und Textverständnis nicht oder nur schwer möglich ist. Bei Eigennamen (nomina propria) und Wörtern aus dialektalen oder fremdsprachigen Textpassagen gelten besondere Auswahlkriterien für die Lemmaansetzung.

 

Form und Schreibung

Für die Form und Schreibung der Lemmata im Klassikerwörterbuch gelten diese Regeln:

  1. Das Lemma wird in der Regel in der jeweiligen Grundform angegeben: bei Substantiven der Nominativ Singular (»Hund«, nicht »Hundes« oder »Hunde«), bei Verben der Infinitiv (»jagen«, nicht »jug« oder »gejagt«) und bei Adjektiven die nicht flektierte Positivform (»rot«, nicht »roten« oder »röter«).
  2. Die Schreibung der Lemmata folgt in der Regel der bis 1996 gültigen deutschen Rechtschreibung. Dies entspricht den verwendeten Textausgaben, die aus der Zeit vor der Rechtschreibreform stammen.
  3. Einige der von uns verwendeten Editionen geben die Schreibweise der Erstausgaben wieder. Für ältere Schreibungen und Wortformen, die heute ungewöhnlich und daher nicht von jedem Wörterbuchbenutzer auf die heutige Schreibung oder auf die Grundform zurückzuführen sind, werden Verweisartikel angelegt, so daß der entsprechende Vollartikel leichter gefunden werden kann.
  4. Homonyme (Wörter gleicher Gestalt, aber unterschiedlicher etymologischer Herkunft, deren Lautung und Orthographie erst durch Sprachwandel gleich geworden ist) werden im Klassikerwörterbuch mit hochgestellten Zahlenindizes unterschieden: z. B. Reif1 ('gefrorener Tau') und Reif2 ('ringförmiges Schmuckstück').

 

Für einige Sonderfälle (Phraseme, Substantivierungen, Eigennamen (nomina propria), Wörter in dialektalen oder fremdsprachigen Textpassagen) gelten ###Verweisfehlt##besondere Regeln bei der Lemmaauswahl## im »Klassikerwörterbuch«.

 

 



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