Der hintere semantische Kommentar
(Text in Arbeit)
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###in der Artikelstruktur fehlt: Der Belegstellenkommentar###
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Der hintere semantische Kommentar ist fakultativer Bestandteil jeder Bedeutungsbeschreibung und folgt in der Artikelstruktur entweder direkt hinter der Belegstellenangabe oder hinter dem (fakultativen) Belegstellenkommentar.
Verweisartikel enthalten per definitionem keine Bedeutungsbeschreibung und daher keinen hinteren semantischen Kommentar.
Der hintere semantische Kommentar dient wie der Kommentar zur Bedeutungsangabe einer näheren Erläuterung der ihm vorausgehenden Bedeutungsangabe. Im Gegensatz zum Kommentar zur Bedeutungsangabe ist der hintere semantische Kommentar jedoch in erster Linie nicht langue-, sondern korpusbezogen. D. h., im hinteren semantischen Kommentar werden Besonderheiten der Wortverwendung in den Texten des Klassikerkorpus offengelegt, beispielsweise autorspezifische Verwendungsweisen. Im hinteren semantischen Kommentar erfolgen zudem solche Erläuterungen, für deren Verständnis das Lesen der zitierten Belegstelle vorauszusetzen ist oder von Vorteil wäre. Erläuterungen, die sich direkt auf die zitierte Belegstelle beziehen, erfolgen im Belegstellenkommentar.
Beispiel
Hinterer semantischer Kommentar zur Bedeutungsangabe 1 des Stichworts blöd: ohne Selbstvertrauen im gesellschaftlichen Umgang und deshalb (unangemessen) zurückhaltend; schüchtern
Auf diese Bedeutung entfällt ein Drittel aller Belege im Korpus.
Zu den Erläuterungen des hinteren semantischen Kommentars können gehören (die folgende Auflistung ist weder abschließend noch obligatorisch):
- Hinweise auf semantische Besonderheiten (bezogen auf das Korpus)
Beispiel
(zur Bedeutungsangabe 4 des Stichworts blöd: von schlechter Gesundheit, krank)
Nur zufällig beziehen sich alle Belege des Korpus auf das Auge. - Aussagen, die mit Belegstellen untermauert werden
Beispiel
(zur Bedeutungsangabe 2 des Stichworts hold: freundlich oder freundschaftlich zugetan, zugeneigt)
Bei Mörike auch mit der Bedeutung 'zärtlich': "Wie horchet gleich mein Vogel auf! / Zum Knaben fliegt er husch! hinauf; // Der koset ihn so lieb und hold" (Mö Ly 14). - Aussagen zu Häufigkeitsverteilungen im Korpus
Beispiel
siehe oben ###Link setzen auf das oberste Beispiel### - Angaben zu autorspezifischen Besonderheiten im Korpus
Beispiel
(zur Bedeutungsangabe 7 des Stichworts blöd: von geringer geistiger Spannkraft und Tätigkeit, stumpfsinnig, geistlos, dumpf)
Besonders von Heine in dieser Bedeutung verwendet. - Angaben zur Gattungs- oder Textsortenspezifik (bezogen auf das Korpus)
Beispiel
Diese Bedeutung begegnet in den Texten des Korpus nur in der Lyrik. - Angaben zur Pragmatik (bezogen auf das Korpus)
Beispiel
Im Korpus wird das Wort in dieser Bedeutung nur in der Rede von Männern verwendet. - Hinweis, daß diese Bedeutung auch übertragen verwendet wird (möglichst mit Belegbeispiel)
Beispiel
(zur Bedeutungsangabe 2 des Stichworts lecker: appetitlich, appetitanregend; Genuß bereitend)
In Ra Stk 579 wird lecker in übertragener Weise auf den ästhetischen Sinn bezogen verwendet, nicht auf Eß- oder Trinkbares, dabei mit der Bedeutung ‚appetitlich, schön hergerichtet (und daher den Augen einen Genuß bereitend)‘: „»Lecker, was?« meinte Stopfkuchen, als wir die zierlichen Anlagen, die sich rund um den Ort zogen, erreichten. »Es mußte dich doch recht anheimeln, Eduard, als du neulich den Fuß wieder hersetztest? [...]«. - Verweise auf andere Bedeutungen desselben Artikels (Beispiel 1) oder auf Bedeutungen eines anderen Artikels (Beispiel 2)
Beispiel 1
(zur Bedeutungsangabe 4 des Stichworts blöd: von schlechter Gesundheit, krank)
Nur zufällig beziehen sich alle Belege des Korpus auf das Auge; Bedeutung 3 ist als dauerhafte Eigenschaft von den durch akute Ereignisse hervorgerufenen und vorübergehenden Erkrankungen wie hier zu unterscheiden.
Beispiel 2
(zur Bedeutungsangabe 6 des Stichworts Holde: Schönheit, Anmut; Liebenswertes)
als Abstraktum zu ↑hold, Bedeutung 5 'lieblich (anmutig) oder schön', aber auch Bedeutung 4 'geliebt, verehrt, angebetet; verehrenswürdig'.
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Belegstelle: Die Belegstellenangabe
(Text in Arbeit)
Die Belegstellenangabe ist obligatorischer Bestandteil jeder Bedeutungsbeschreibung und folgt in der Artikelstruktur direkt hinter der Belegbeispielangabe.
Verweisartikel enthalten per definitionem keine Bedeutungsbeschreibung und daher keine Belegstellenangabe.
Jeder Bedeutung eines Stichworts (Lemma) werden die Stellen in den Texten des Klassikerkorpus zugeordnet, an denen das Wort in der jeweiligen Bedeutung erscheint (Belegstellen). Für die gedruckte Ausgabe des »Klassikerwörterbuchs« wählt der Lexikograph pro Bedeutung eine der Belegstellen aus und fügt sie der Bedeutungsbeschreibung in Form einer Belegangabe bei.
Die Belegangabe besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Angaben:
Der Belegbeispielangabe und der in runde Klammern gesetzten Belegstellenangabe.
Beispiel
Hulda Niemeyer [...] war [...] eine lymphatische Blondine, mit etwas vorspringenden, blöden Augen (F EB 6)
Die Belegstellenangabe gibt möglichst genau an, an welcher Stelle im Werk die angeführte Belegstelle (Belegbeispielangabe) zu finden ist. Sie besteht aus einem Kürzel für Autor und Werk, gegebenenfalls einer Bandangabe und - je nach Gattung, aber auch editionsabhängig - Seiten-, Zeilen- und/oder Versangaben. Die Kürzel werden in einer Tabelle ###Link setzen auf Tabelle unten### erklärt, die der gedruckten Ausgabe des »Klassikerwörterbuchs« beigefügt wird. Für eine internetbasierte Veröffentlichungsform des »Klassikerwörterbuchs« wären zukünftig direkte digitale Verlinkungen denkbar, insofern die dem Klassikerkorpus zugehörigen Werke zuverlässig, d. h. in einem editionswissenschaftlich akzeptablen Niveau, dauerhaft und kostenfrei abrufbar, im Internet angeboten werden.
Die in der Belegstellenangabe gemachten Seiten- bzw. Versangaben beziehen sich immer auf den gesamten Textauschnitt, nicht nur auf den exakten Fundort des Belegwortes. Die Belegstellenangabe im obigen Beispiel
(F EB 6)
zeigt an, daß die angeführte Belegstelle auf Seite 6 der dem Klassikerkorpus zugrundegelegten Ausgabe von Fontanes Effi Briest zu finden ist.
Weitere Beispiele
Prosa
(F EB 6f.)
bedeutet, daß der Textausschnitt der angeführten Belegstelle auf Seite 6 des Werkes (Fontane, Effi Briest) beginnt und auf Seite 7 endet.
(H Rb 34f. u. 38)
bedeutet, daß der Textausschnitt der angeführten Belegstelle eine Auslassung enthält, die größer als eine Textseite ist. Der Textausschnitt findet sich auf Seite 34-35 und auf Seite 38 des Werkes (Heine, Reisebilder).
(Ke RJ 4,29-31)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus Kellers Romeo und Julia auf dem Dorfe stammt. Die dem Klassikerkorpus zugrundegelegte Textausgabe enthält eine Zeilenzählung, die in der Belegstellenangabe wiedergegeben wird. Der Textausschnitt findet sich auf Seite 4, dort Zeilen 29 bis 31.
(Ke RJ 4,29-5,3)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus Keller, Romeo und Julia auf dem Dorfe stammt, auf S. 4, Zeile 29 beginnt und auf S. 5, Zeile 3 endet.
(Gr KHM II/86,15-24)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus dem zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm stammt, der Textausschnitt beginnt mit Zeile 15 und endet mit Zeile 24 der Seite 86.
Drama
(L MvB 23,36-38)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus Lessing, Minna von Barnhelm stammt, einem nicht in Versen geschriebenen Drama. Die dem Klassikerkorpus zugrundegelegte Textausgabe enthält jedoch eine Zeilenzählung, die in der Belegstellenangabe auch wiedergegeben wird. Der Textausschnitt findet sich auf Seite 23, dort Zeilen 36 bis 38.
(L MvB 23,38-24,3)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus Lessing, Minna von Barnhelm stammt. Der Textausschnitt beginnt auf S. 23, Zeile 38 und endet auf S. 24, Zeile 3.
Versdrama
(K Kru 1590-1594)
bedeutet, daß der Textausschnitt der angeführten Belegstelle mit Vers 1590 des Werkes (Kleist, Der zerbrochene Krug) beginnt und mit Vers 1594 endet. Bei Versdramen wird auf die Seitenangabe verzichtet; die Belegstellenangabe gilt somit editionsunabhängig.
(Sch W P/138)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus dem Prolog von Schillers Wallenstein stammt. Der Textausschnitt umfaßt den Vers 138.
Lyrik
Die Belegstellenangabe bei Belegstellen, die aus lyrischen Texten oder Passagen entnommen sind, erfolgt möglichst editionsunabhängig. Dazu wird, wenn der Text dort enthalten ist, mit der Belegstellenangabe auf die Freiburger Anthologie ###Link setzen### (eine kostenfrei im Internet einsehbare Lyrik-Datenbank und Partnerprojekt des Projekts »Klassikerwortschatz«) verwiesen. Diejenigen lyrischen Texte, die zum Klassikerkorpus gehören und in der Freiburger Anthologie enthalten sind, sind mit einer eindeutig zugeordneten Nummer gekennzeichnet. Im Anhang zum gedruckten »Klassikerwörterbuch« findet sich eine Liste, in welcher die Nummern den zugehörigen Texten zugeordnet sind (definiert durch den jeweiligen Incipit, d. h. den Wortlaut des ersten Verses des lyrischen Textes). Für eine internetbasierte Veröffentlichungsform des »Klassikerwörterbuchs« wären direkte digitale Verlinkungen auf die Freiburger Anthologie zu entwickeln.
(FA 1010,4-9)
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle in der Freiburger Anthologie (FA) zu finden ist. Die FA-Nummer 1010 entspricht dem Gedicht Eichendorffs mit dem Incipit "Wem Gott will rechte Gunst erweisen". Der Textausschnitt beginnt mit Vers 4 und endet mit Vers 9.
Zudem sind im Klassikerkorpus lyrische Texte und Passagen enthalten, die nicht zum Textbestand der Freiburger Anthologie gehören. Für diese Texte wird wie bei Prosa- und Dramentexten auf die dem Klassikerkorpus zugrundegelegten gedruckten Ausgaben verwiesen. Enthält die Textausgabe eine Verszählung, wird diese in der Belegstellenangabe wiedergegeben .
KW I/73,29f.
bedeutet, daß die angeführte Belegstelle aus dem ersten Band des Werkes (Arnim und Brentano, Des Knaben Wunderhorn) stammt. Der Textausschnitt umfaßt die Verse 29 und 30 auf Seite 73.
Mey Ly 116
bedeutet, daß der Textausschnitt der angeführten Belegstelle auf Seite 116 der Werkausgabe (Meyer, Sämtliche Gedichte) zu finden ist.
Autor-Werk-Kürzel
(###Tabelle überführen aus der Hilfedatei! Dort 0.6.2.2###)
Kürzel Autor Werk Jahr
B DT Büchner Dantons Tod 1835
B Le Büchner Lenz 1835
Br KA Brentano Die Ges. v. brav. Kasperl u. schönen Annerl 1817
Br Ly Brentano Gedichte [Reclam-Anthologie]
Bür Ly Bürger Gedichte [Reclam-Anthologie]
B Wo1 Büchner Woyzeck [mit Leonce & Lena] 1837
B Wo2 Büchner Woyzeck [Studienausgabe] 1837
Ch PS Chamisso Peter Schlemihls wundersame Geschichte 1814
Cl WB Claudius Ausgewählte Werke [Reclam-Anthologie]
D Jud Droste-Hülshoff Die Judenbuche 1842
D Ly Droste-Hülshoff Gedichte [Reclam-Anthologie]
Ei Tau Eichendorff Aus dem Leben eines Taugenichts 1826
Ei Mb Eichendorff Das Marmorbild 1819
Ei Ly Eichendorff Gedichte [Reclam-Anthologie]
FA ### [verschiedene] Freiburger Anthologie
F EB Fontane Effi Briest 1894,5
F IW Fontane Irrungen, Wirrungen 1887
F St Fontane Der Stechlin 1897
G 1We Goethe Die Leiden des jungen Werther (1. Fassung) 1774
G 2We Goethe Die Leiden des jungen Werther (2. Fassung) 1787
G Eg Goethe Egmont 1788
G Fi Goethe Faust I 1808
G Fii Goethe Faust II 1832
G Gö Goethe Götz von Berlichingen 1773
G Iph Goethe Iphigenie auf Tauris 1787
G Ly Goethe Gedichte [Reclam-Anthologie]
Gr KHM Grimm Kinder- und Hausmärchen 1834,5
G Tas Goethe Torquato Tasso 1790
G Wv Goethe Wahlverwandtschaften 1809
G WML Goethe Wilhelm Meisters Lehrjahre 1795,5
H BdL Heine Buch der Lieder 1827
H Dt Heine Deutschland 1844
Heb AB Hebbel Agnes Bernauer 1852
Heb MM Hebbel Maria Magdalena 1844
He Sk Hebel Das Schatzkästlein des rhein. Hausfreundes 1811
H Ge Heine Gedichte 1853/1854 [inkl. Nachlass] 1853,5
H NG Heine Neue Gedichte 1844
Hof Sc Hoffmann Das Fräulein von Scuderi 1819
Hof GT Hoffmann Der goldne Topf 1814
Hof Mur Hoffmann Lebensansichten des Katers Murr 1821
Hö Ly Hölderlin Gedichte [Reclam-Anthologie]
Hö Hyp Hölderlin Hyperion 1798
H Rb Heine Reisebilder 1828,5
H Rom Heine Romanzero 1851
Ke 1GH Keller Der grüne Heinrich (1. Fassung) 1854,5
Ke 2GH Keller Der grüne Heinrich (2. Fassung) 1879,5
K EC Kleist Das Erdbeben in Chili 1807
Ke Kam Keller Die drei gerechten Kammacher 1856
Ke KmL Keller Kleider machen Leute 1874
Ke RJ Keller Romeo und Julia auf dem Dorfe 1856
K Hom Kleist Prinz Friedrich von Homburg 1811
K Kru Kleist Der zerbrochne Krug 1808
Kl Od Klopstock Oden [Reclam-Anthologie]
K MK Kleist Michael Kohlhaas 1810
K MqO Kleist Die Marquise von O. 1808
KW Arnim / Brentano Des Knaben Wunderhorn 1806,5
Le Hof Lenz Der Hofmeister 1774
L EmG Lessing Emilia Galotti 1772
L MvB Lessing Minna von Barnhelm 1767
L NdW Lessing Nathan der Weise 1779
Mey Am Meyer Das Amulett 1873
Mey Ly Meyer Gedichte [Reclam-Anthologie]
Mö Ly Mörike Gedichte [Reclam-Anthologie]
Mor AR Moritz Anton Reiser 1787,5
NB unbekannt (zugeschrieben: Klingemann, August) Nachtwachen von Bonaventura 1804
Nov Ly Novalis Sämtliche Gedichte [Reclam-Anthologie]
Nov Oft Novalis Heinrich von Ofterdingen 1802
Ra Hgp Raabe Der Hungerpastor 1864
Ra Stk Raabe Stopfkuchen 1891
Sch DC Schiller Don Carlos 1787
Sch Kab Schiller Kabale und Liebe 1784
Sch Ly Schiller Gedichte [Reclam-Anthologie]
Sch MSt Schiller Maria Stuart 1800
Sch R Schiller Die Räuber 1781
Sch Tel Schiller Wilhelm Tell 1804
Sch W Schiller Wallenstein 1798,5
Stf Nso Stifter Der Nachsommer 1857
Sto Sch Storm Der Schimmelreiter 1888
Ti Ph Tieck Eckbert, Runenberg, Elfen [a. d. Phantasus] 1804,5
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Kommentar zur Bedeutungsangabe
(Text in Arbeit)
Der Kommentar zur Bedeutungsangabe ist fakultativer Bestandteil jeder Bedeutungsbeschreibung und folgt in der Artikelstruktur direkt hinter der Bedeutungsangabe. In den Sonderfällen ###Link setzen auf "Sonderfälle" bei Bedeutungsangabe###, in denen keine Bedeutungsangabe gemacht werden kann, tritt der Kommentar zur Bedeutungsangabe an die Stelle der Bedeutungsangabe.
Verweisartikel enthalten per definitionem keine Bedeutungsbeschreibung und daher keinen Kommentar zur Bedeutungsangabe.
Der Kommentar zur Bedeutungsangabe dient der semantischen und pragmatischen Erläuterung der ihm vorausgehenden Bedeutungsangabe. Wie die Bedeutungsangabe ist der Kommentar zur Bedeutungsangabe bezogen auf die Langue, d. h. auf die zum jeweiligen Zeitpunkt im deutschen Sprachgebiet intersubjektiv gültige Semantik und Verwendungsweise des jeweiligen Wortes. Der Kommentar zur Bedeutungsangabe enthält daher keine nur auf das Korpus bezogene oder autorspezifische Aussagen (wie: „diese Bedeutung begegnet in den Texten des Korpus nur in der Lyrik” oder „in dieser Bedeutung nur bei Heine”). Diese erfolgen im hinteren semantischen Kommentar. Erläuterungen, die sich auf die zitierte Belegstelle beziehen, erfolgen im Belegstellenkommentar. In den folgenden Beispielen wird der Kommentar zur Bedeutungsangabe in eckigen Klammern wiedergegeben.
Zu den Erläuterungen des Kommentars zur Bedeutungsangabe können gehören (die folgende Auflistung ist weder abschließend noch obligatorisch):
- Bezugsbereichsspezifizierungen (Eingrenzung des typischen Objektbereiches, auf den sich das Wort in der jeweiligen Bedeutung bezieht, auch Angabe von Sonderverwendungen).
Beispiel
(Bedeutungsangabe 1) und Kommentar zur Bedeutungsangabe zum Stichwort lecker)
1) gut schmeckend, einen vorzüglichen Geschmack aufweisend [eigentlich bezogen auf Eß- oder Trinkbares, aber auch auf verschluckte Steine (H Dt 19,1) oder in Form einer Metonymie auf den die Speisen tragenden Tisch (Hof Mur 436)].
- Hinweise auf übertragene Verwendungen des Wortes in der jeweiligen Bedeutung.
Beispiel
(Bedeutungsangabe 3) und Kommentar zur Bedeutungsangabe zum Stichwort lecker)
3) schmackhafte Speisen oder Getränke schätzend und bevorzugend (und daher genießerisch bis hin zu verschwenderisch und wählerisch) [vom Objekt des Genusses auf das Subjekt übertragen].
- Angaben zur Pragmatik des Wortes in der jeweiligen Bedeutung (wie den Gebrauch des Wortes in typischen Situationen, in bestimmten sozialen Kontexten oder in einer bestimmten Stilschicht).
Beispiel
(Kommentar zur Bedeutungsangabe zum Stichwort fy)
tadelnder oder leicht verächtlicher Ausruf [...] von vornehmen, adeligen Personen bevorzugt
- Hinweise auf semantische Besonderheiten, bezogen auf die Langue; beispielsweise Kommentierungen zu regionalen Besonderheiten oder zu zeitlichem Auftreten (bzw. Verschwinden) einer Bedeutung
- Angaben zu Homonymie oder Homographie
- Hinweise auf Synonymität und Antonymität
- (auf die Langue bezogene) Häufigkeitsangaben
- (auf die Langue bezogene) Angaben zur Gattungs- oder Textsortenspezifik
- lexikographische Verweise auf andere Stichwörter (wenn deren Allgemeiner Kommentar Informationen beinhaltet, die auch für das aktuell nachgeschlagene Stichwort relevant sind)
- (in den Sonderfällen, in denen keine Bedeutungsangabe erfolgen kann ###Link setzen auf "Sonderfälle" bei Bedeutungsangabe###) Hinweis, daß es sich und um welche Art von Funktionswort, Kraftwort oder Schimpfwort es sich handelt; zudem eine Bedeutungsannäherung bei lexikographisch unklarer Bedeutung ###Link setzen auf "Kommentar zur Bedeutungsbeschreibung", Kategorie "Ergänzung zu unklaren Belegen"###
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Belegstelle: Die Belegbeispielangabe
(Text in Arbeit)
Die Belegbeispielangabe ist obligatorischer Bestandteil jeder Bedeutungsbeschreibung und folgt in der Artikelstruktur entweder direkt hinter der Bedeutungsangabe oder hinter dem (fakultativen) Kommentar zur Bedeutungsangabe.
Verweisartikel enthalten per definitionem keine Bedeutungsbeschreibung und daher keine Belegbeispielangabe.
Jeder Bedeutung eines Stichworts (Lemma) werden die Stellen in den Texten des Klassikerkorpus zugeordnet, an denen das Wort in der jeweiligen Bedeutung erscheint (Belegstellen). Für die gedruckte Ausgabe des »Klassikerwörterbuchs« wählt der Lexikograph pro Bedeutung eine der Belegstellen aus und fügt sie der Bedeutungsbeschreibung in Form einer Belegangabe bei. Geeignet sind vor allem solche Belegstellen, in denen die Bedeutung des Wortes (bzw. die semantische Besonderheit gegenüber anderen Bedeutngen des Wortes) im Textausschnitt selbst zutage tritt.
Die Belegangabe besteht aus zwei aufeinanderfolgenden Angaben:
Der Belegbeispielangabe und der in runde Klammern gesetzten Belegstellenangabe.
Beispiel
(Bedeutung 3 zum Stichwort blöd: von schwacher Sehkraft, kurzsichtig)
Hulda Niemeyer [...] war [...] eine lymphatische Blondine, mit etwas vorspringenden, blöden Augen (F EB 6)
Die Belegbeispielangabe besteht aus einem Textausschnitt, der dem Klassikerkorpus entnommen ist und das Stichwort (Lemma) enthält. Die Belegbeispielangabe belegt die Wortverwendung in der jeweiligen Bedeutung und enthält genau die Textmenge, die dem Lexikographen zur semantischen Analyse der Stelle notwendig erschien. Dabei wird darauf geachtet, daß der Textausschnitt so gewählt ist, daß die jeweilige Bedeutung des zu erklärenden Wortes möglichst klar heraustritt. Das bedeutet, daß der Textauschnitt nicht zu knapp gewählt sein darf, daß aber innere Belegtextschnitte vorgenommen werden dürfen, wenn zum Verständnis der Stelle nicht Notwendiges ausgespart werden kann. Außerdem kann der Lexikograph Vorerwähntes ergänzen oder Erläuterungen einfügen, wenn dies für das Verständnis der Stelle notwendig ist.
Das im Beleg enthaltene Lemma erscheint im Druck hervorgehoben.
###in den Beispielen erscheint das Lemma NICHT hervorgehoben, obwohl es mit HTML-Auszeichnung versehen wurde###
Auszeichnungsvorschriften
[...]
kennzeichnet eine Auslassung im Textausschnitt
Beispiel
(Bedeutung 3 zum Stichwort blöd: von schwacher Sehkraft, kurzsichtig)
Hulda Niemeyer [...] war [...] eine lymphatische Blondine, mit etwas vorspringenden, blöden Augen
----------------------------------------------------------------------------
[ ]
kann notwendige Worterläuterungen enthalten. Diese können vom Lexikographen selbst formuliert sein (Beispiel 1) oder in Form eines Zitats aus dem Werk, aus dem auch der Belegausschnitt stammt, gegeben werden (Beispiel 2)
Beispiel 1
(Bedeutung 1 zum Stichwort Aas: toter, meist schon verwesender (Tier- oder auch Menschen-)Körper; Kadaver
der bloße Hauch seines Mundes wird dich in jenen schwarzen todähnlichen Schwindel hauchen, der den Geruch eines berstenden Aases und den Anblick eines leichenvollen Walplatzes [Schlachtfeld] begleitet
Beispiel 2
(Bedeutung 1 zum Stichwort Stiftsfrau: Vorsteherin, Leiterin, Verwalterin eines nichtmönchischen Frauenklosters; Äbtissin
als er die Äbtissin [...] unter das Portal des Klosters ["ein reiches Fräuleinstift, namens Erlabrunn", 33,7f.] treten sah
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[sic]
kennzeichnet den Hinweis, daß auffällige Besonderheiten oder augenscheinliche Fehler aus dem Korpustext ohne Veränderung übernommen wurden
Beispiel
(Bedeutung 7 zum Stichwort blöd: von geringer geistiger Spannkraft und Tätigkeit, stumpfsinnig, geistlos, dumpf)
Innsbruck selbst ist eine unwöhnliche [sic], blöde Stadt. Vielleicht mag sie im Winter etwas geistiger und behaglicher aussehen
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_/_ trennt Verse
_//_ trennt Strophen
Beispiel
(Bedeutung 9 zum Stichwort blöd: furchtsam, feige)
Die Zeit verfließt, jedoch das Schloß, / Das alte Schloß mit Turm und Zinne / Und seinem blöden Menschenvolk, / Es kommt mir nimmer aus dem Sinne. // Ich sehe stets die Wetterfahn, / Die auf dem Dach sich rasselnd drehte. / Ein jeder blickte scheu hinauf, / Bevor er nur den Mund auftäte. // Wer sprechen wollt, erforschte erst / Den Wind, aus Furcht, es möchte plötzlich / Der alte Brummbär Boreas / Anschnauben ihn nicht sehr ergötzlich.
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PERSONENNAME (im Drama)
Beispiel
(Bedeutung 8 zum Stichwort sacht: einfach (nicht schwierig)
ZIMMERMEISTER Das ist wieder frisch gelogen. Was wollen sie denn heraus verhören, wenn einer unschuldig ist? VANSEN O Spatzenkopf! Wo nichts herauszuverhören ist, da verhört man hinein. Ehrlichkeit macht unbesonnen, auch wohl trotzig. Da fragt man erst recht sachte weg, und der Gefangne ist stolz auf seine Unschuld, wie sie's heißen, und sagt alles geradezu, was ein Verständiger verbärge.
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Die Bedeutungsangabe
(Text in Arbeit)
Die Bedeutungsangabe ist - bis auf Ausnahmen ###Link setzen zu "Sonderfälle" (unten)### - obligatorischer Bestandteil jeder Bedeutungsbeschreibung und folgt in der Artikelstruktur entweder direkt hinter der Polysemieangabe oder hinter der (fakultativen) Grammatikangabe zur Bedeutung bzw. dem (fakultativen) Grammatikkommentar zur Bedeutung.
Verweisartikel enthalten per definitionem keine Bedeutungsbeschreibung und daher keine Bedeutungsangabe.
Bei Vollartikeln zu Funktionswörtern, zu Schimpfwörtern bzw. Kraftausdrücken und bei nicht zu klärenden Bedeutungen entfällt die Bedeutungsangabe (siehe unten Sonderfälle ###Link setzen###). An ihre Stelle tritt der Kommentar zur Bedeutungsangabe als obligatorisches Element.
Die Bedeutungsangabe ist eine Angabenklasse, mit der vom Lexikographen die Inhaltsseite (Bedeutung oder Funktion) des Lemmazeichens erläutert wird. An dieser zentralen Position des Wörterbuchs erläutert der Lexikograph das, was er als gesicherte Erkenntnis über die Bedeutung des Explanandums (des zu erklärenden Wortes oder Phrasems) ansieht. Lexikographische Vermutungen und Kommentierungen gehören dagegen in den Kommentar zur Bedeutungsangabe. In den Artikeln des »Klassikerwörterbuchs« werden zwar nur die im Klassikerkorpus belegten Bedeutungen angegeben, die Bedeutungsangabe selbst ist jedoch bezogen auf die Langue, d. h. auf die zum jeweiligen Zeitpunkt im deutschen Sprachgebiet intersubjektiv gültige Semantik und Verwendungsweise des jeweiligen Wortes. Zudem kann im Allgemeinen Kommentar darauf hingewiesen werden, daß eine im Bearbeitungszeitraum übliche Bedeutung in den Texten des Klassikerkorpus (zufällig) fehlt.
Die Bedeutungsangabe im »Klassikerwörterbuch« erfolgt möglichst in Form einer Paraphrase, d. h. einer satzähnlichen Umschreibung (beispielsweise zu dem Wort blöd: von schwacher Sehkraft), nicht nur durch Angabe von Synonymen bzw. Wortäquivalentangaben (im Beispiel: kurzsichtig), die allerdings erläuternd hinzutreten können.
Beispiel
Eine der Bedeutungsangaben im Artikel blöd lautet:
von schwacher Sehkraft, kurzsichtig
(Siehe Beispielartikel blöd ###Link setzen###).
Orthographische Gliederungselemente in der
Bedeutungsangabe
Um bei komplexen Angaben die Möglichkeit unterschiedlicher Lesarten zu vermeiden, hat der Lexikograph bei der Formulierung der Bedeutungsangabe einige Vorgaben zu beachten:
- Elemente einer (logisch gleichwertigen) Aufzählung werden durch Semikolon abgetrennt. Beispiel (zum Wort auffrischen):
mit Hilfe von Fachleuten renovieren; restaurieren; sanieren - Sollen synonyme Teile der Bedeutungsbeschreibung als für einander einsetzbar gelesen werden, werden die Elemente durch Komma abgetrennt. Beispiel (zum Wort auffrischen):
mit Hilfe von Fachleuten renovieren, restaurieren, sanieren - allerdings werden leichte Bedeutungsnuancen in möglichst genau beschreibende Worte gefaßt. Beispiele:
bizarr, überladen und deswegen geschmacklos
nett, freundlich, aber auch zurückhaltend
... und trotzdem ...
... und dabei ... - um in der Bedeutungsangabe keine mehrwertige Logik zuzulassen, werden einzelne Komplexe durch Semikolon abgetrennt und Erläuterungen eingeklammert. Beispiel (zum Wort auffrischen):
renovieren; erneuern (zum Guten wie zum Schlechten) - Erklärungen stehen in Klammern dahinter. Beispiel (zum Wort auffrischen):
renovieren (sanieren) - Einschränkungen stehen in Klammern vorweg. Beispiel (zum Wort ökonomisch):
(übertrieben) sparsam
Sonderfälle
Funktionswörter
Funktionswörter sind Wörter, die im Gegensatz zu sogenannten Vollwörtern keine (oder eine sehr schwer erfaßbare) lexikalische Bedeutung tragen, sondern rein strukturelle (meist grammatische) Funktionen erfüllen. Dazu gehören:
Artikel, Pronomen, Hilfsverben, Präpositionen, Konjunktionen, Interjektionen, Partikeln.
Sie sind von geringer Anzahl, kommen jedoch häufig vor; sie gehören in jeder Sprache zum Grundwortschatz. Da keine Bedeutungen erklärt werden kann, wird stattdessen im Kommentar zur Bedeutungsangabe angegeben, daß es sich um ein Funktionswort bzw. um welche Art Funktionswort es sich handelt. Zudem werden die spezifischen Funktionen des Wortes, die Verwendungsweise und der Gebrauch beschrieben.
Beispiel
Der Kommentar zur Bedeutungsangabe im Artikel fy lautet:
fy Interj.; [1]
[...]
[tadelnder oder leicht verächtlicher Ausruf (in etwa dem heutigen "pfui" vergleichbar), in dieser Variante von vornehmen, adeligen Personen bevorzugt]
Schimpfwörter und Kraftausdrücke
Handelt es sich bei dem zu erklärenden Lemma um einen Kraftausdruck oder ein Schimpfwort (beispielsweise Hundsfott), entfällt die Bedeutungsangabe, da das Wort (oder Phrasem) nicht in einer inhaltlich zuzuweisenden Bedeutung, sondern in einer bestimmten, im Wörterbuchartikel zu klärenden Funktion verwendet wird. Statt einer Bedeutungsangabe erfolgt im Kommentar zur Bedeutungsangabe der Hinweis, daß es sich um ein Schimpfwort oder einen Kraftausdruck handelt, sowie die möglichst genaue Beschreibung der Funktion und Pragmatik des Ausdrucks (Anwendungsweise, mögliche Bezugsobjekte, individuelle und soziale Wirkung u. a.).
Beispiel
Im Artikel Hundsfott lautet der Kommentar zur Bedeutungsangabe :
[Schimpfwort, zumeist für einen feigen oder ehrlosen Mann. Es wird "für die höchste wörtliche Beschimpfung gehalten" (Ad II/1323). Die damals gültigen Vorstellungen von Ehre führten häufig dazu, daß eine Beleidigung dieser Art zur Satisfaktion (z. B. Duell) führte. "Wenn ein Student den anderen Hundsfott schimpft, so muß er sich schlagen" (BSS II/132).]
Nicht zu klärende Bedeutung
Findet sich in den Texten des Klassikerkorpus eine Belegstelle, in denen das Lemma in einer Weise verwendet wird, die nicht den sonstigen Bedeutungen des Wortes (oder Phrasems) entspricht, und ohne daß die Bedeutung lexikographisch geklärt werden kann, wird der Beleg einer gesonderten Bedeutungsbeschreibung zugeordnet. Diese Bedeutungsbeschreibung ist immer die letzte im Wörterbuchartikel. Sie enthält statt der Polysemieangabe die Angabe "Bedeutung unklar" ###oder: Unklar) ???, siehe "Ergänzung zu unklaren Belegen"###. Eine Grammatikangabe zur Bedeutung sowie ein Grammatikkommentar zur Bedeutung können erfolgen, wenn dies vom Lexikographen für sinnvoll erachtet wird, die Bedeutungsangabe dagegen entfällt. Stattdessen wird, wenn möglich, im Kommentar zur Bedeutungsangabe eine Bedeutungsannäherung angegeben.
Zur genaueren Erläuterung informieren Sie sich bitte bei: Ergänzung zu unklaren Belegen. ###Link setzen!###
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Die Bedeutungsangabe kann realisiert werden als:
- Bedeutungsparaphrasenangabe (BPA)
- Bedeutungsnuancierungsangabe (BNA)
- Bedeutungsspezifizierungsangabe (BspA)
- Synonymenangabe (SynA)
- Angabe eines semantischen Übergangs (AsemÜ)
Kombinationen sind möglich.
Bei Funktionswörtern tritt der Semantische Kommentar (SK), realisiert als Funktionsangabe (FktA), an die Stelle der Bedeutungsangabe.
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